Smart FOX Learning Clubs

Als Teil des Forschungsprojekts Smart FOX finden im Laufe des Projekts insgesamt sechs Learning Clubs statt. Im Rahmen von Learning Clubs werden projektrelevante Fragestellungen und Thematiken durch Projektpartner präsentiert und erläutert. Im Mittelpunkt stehen dabei gesundheitswissenschaftliche, rechtliche und ethische Perspektiven sowie die Patient:innensicht. Ziel ist, den projektinternen Austausch zu fördern, die Rahmenbedingungen des Forschungsprojekts zu erarbeiten und somit eine Plattform für ethische, rechtliche, soziale und wirtschaftliche Fragen zu bieten.

1. Learning Club – Recap

Am 6. Mai 2024 fand der erste Smart FOX Learning Club statt – Ziel war, in einem Q&A-Setting die Möglichkeit zum Diskurs über Inhalte des Governance- und Community-Arbeitspakets im Konsortium zu bieten. Anfangs wurde durch die Präsentation des Ludwig Boltzmann Institute – Digital Health and Patient Safety und der Survivors Austria Einblick in die geplante Einbindung von Patient:innen geboten. Im Anschluss wurden durch die Gesundheit Österreich GmbH die Implikationen des European Health Data Spaces für Smart FOX erarbeitet. Das Team der UNIVIE hat im Rahmen des ersten Learning Clubs Einblicke in das Datenschutzrecht, urheberrechtliche Aspekte sowie den Data Governance Act gegeben. Vorab wurden projektbezogene rechtliche Fragen gesammelt, die dann im Anschluss diskutiert und beantwortet wurden. Als Output des Events wurden Legal Briefs erstellt, die kurz gefasst Auskunft über die rechtlichen Problemstellungen geben sollen.

 

2. Learning Club – Recap

Der zweite Smart FOX Learning Club fand am 9. Oktober 2024. Im Rahmen dieses Events sollten vor allem die Inhalte des im September 2024 finalisierten Data Governance Frameworks im Mittelpunkt stehen. Da es sich dabei um ein lebendiges, also beständig weiter zu entwickelndes und mit neuen Inhalten zu ergänzendes Dokument handelt, ist der Austausch im Rahmen des Konsortiums maßgebend für die weiteren Versionen des Data Governance Frameworks. Zuerst wurden von Seite des LBI DHPS die Ergebnisse der Diskussion von Datenspenden im Patient:innenbeirat präsentiert. Anschließend wurde vom Team der UNIVIE auf die Grund-, Persönlichkeits- und Betroffenenrechte von Datenspendenden eingegangen. Nachdem die Einschränkungen der Sekundärnutzung von ELGA-standardisierten Daten sowie die (un)gerichtete Datenspende und die Registrierung als datenaltruistische Organisation nach dem DGA durch die UNIVIE präsentiert und diskutiert wurden, folgten Einblicke der GÖG in die Folgen des EHDS. Legal Briefs wurden erneut als Resultat des Austauschs erstellt, um die rechtlichen Rahmenbedingungen kurz gefasst darzustellen.

3. Learning Club – Recap

Der dritte Smart FOX Learning Club fand am 12. Februar 2025 statt. Im Rahmen des Workshops haben sich die Teilnehmenden dem Ablauf der (gerichteten) Datenspende aus der Patient:innen- und rechtlichen Perspektive gewidmet, und gemeinsam die zu beachtenden Rahmenbedingungen im Diskurs erarbeitet.

 

4. Learning Club – Recap

Am 17. März 2025 fand der vierte Smart FOX Learning Club im Rahmen der dHealth pulse Veranstaltungsserie statt, in dem technische und organisatorische Infrastrukturen sowie die Motivation und Hürden der Patient:innen in Bezug auf die Datenspende diskutiert wurden.

 

Das Webinar „Innovationen für datengetriebene Gesundheitsforschung“ wurde von Smart FOX Partner:innen AIT und Gesundheit Österreich organisiert und bot eine vertiefende Diskussion zu ethischen, rechtlichen und sozialen Herausforderungen der Datenspende für die medizinische Forschung. Expert:innen der Beiträge waren Günter Schreier  und Klaus Donsa (AIT), Michaela Th. Mayrhofer (BBMRI-ERIC) Alexander Degelsegger-Márquez (Gesundheit Österreich), Nikolaus Forgó (Universität Wien) und Elisabeth Klager (Österreichischer Patient:innenbeirat). ). Moderiert wurde die abschließende Podiumsdiskussion von Lorenz Dolanski-Aghamanoukjan (Gesundheit Österreich).

 

Abgerundet wurde das Webinar durch einen Fachimpuls von Frau Mayrhofer, die einen Einblick in die „BBMRI-ERIC Biobanken“ präsentierte.  – eine europäische Forschungsinfrastruktur, die Biobanken in Europa vernetzt und die Effizienz der biomedizinischen Forschung durch strukturierten und regulierten Austausch von Daten verbessert. Diese sind eine spezielle Rechtsform, die die Gründung von Forschungsprojekten von europäischem Interesse erleichtert. Der Gründungsprozess beinhaltet eine gemeinsame Finanzierung und die Definition eines klaren Forschungsziels. Derzeit gibt es 30 ERICs in Europa, die in verschiedenen Forschungsbereichen tätig sind.

 

Eine der zentralen Fragen des Webinars war, wie Menschen motiviert werden, ihre Gesundheitsdaten zu spenden und welche Hindernisse es dabei gibt. Demnach tragen Teilnehmende vor allem aus Solidarität mit anderen Patienten zur medizinischen Forschung bei. Gerade bei seltenen Erkrankungen spielt die altruistische Hoffnung, mit den eigenen Daten anderen Betroffenen einen besseren Zugang zu Therapien und Forschungsergebnissen zu ermöglichen, eine zentrale Rolle. Auch der Wunsch, das Gesundheitssystem langfristig zu verbessern und die eigene Gesundheit zu fördern, nimmt einen hohen Stellenwert ein.

 

Rechtliche Unsicherheiten und die Frage, wie die eigenen Gesundheitsdaten verwendet und weitergegeben werden dürfen, gehören laut den Vortragenden zu den häufigsten Herausforderungen. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem die kürzlich veröffentlichte EHDS-Verordnung (European Health Data Space)  thematisiert, die darauf abzielt, Gesundheitsdaten miteinander zu verknüpfen und den Datenaustausch über Ländergrenzen hinweg zu fördern.

 

Vor diesem Hintergrund waren sich die Redner:innen einig, dass eine intensive und detaillierte Aufklärung über die Art der erhobenen Daten und deren Verwendung notwendig ist. Je klarer die Kommunikation, desto größer die Bereitschaft zur Teilnahme.

 

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